Von einem Paten:

"Es ist ein gutes Gefühl, meiner Familie etwas helfen zu können und ihnen wenigstens Hoffnung zu geben und das Wissen, dass sich jemand um sie kümmert. Was soll man ohne Hoffnung machen?“

Was ich nicht erwartet hatte war die Nähe, die sich zwischen uns entwickelt hat. Ich bin jetzt ein Teil der Familie (Tiospaye) und sie gehören ebenfalls zu meinem Familienkreis. Durch unsere Freundschaft wurde das Leben von vielen Personen verbessert – auf ihrer Seite, aber auch auf meiner!

Von Lisa Knouff:

Da ich Gebietskoordinatorin bin, rufen mich täglich Familien mit der Bitte um Hilfe an. Das One Spirit Paten vermittelt, hat sich auf der Reservation herumgesprochen und die Leute rufen mich an in der Hoffnung, einen Paten zu bekommen.

Für mich ist es immer das Schlimmste, wenn ich ihnen die Wahrheit sagen muss, dass es teilweise Jahre dauern kann, bis für sie ein Pate gefunden wird, da der Bedarf die Anzahl der neuen Paten bei weitem übersteigt. Viele Familien brauchen dringend Unterstützung und können nicht jahrelang darauf warten. Wir nehmen sie daher zunächst auf die Okini Liste, um ihnen hierüber so gut wie möglich zu helfen, bis sich ein Pate für sie findet.

 

 

Ich unterstütze eine ältere Frau, aber sie ist für mich nicht länger eine Stammesälteste, sondern vielmehr "UNCI" (Großmutter in Lakota) und für sie bin ich nicht länger eine Patin, sondern "TAKOJA" (Enkelin in Lakota). Für mich ist das der schönste Lohn und die schönste Erfahrung, diese Beziehung aufzubauen und zu leben, da die Lakota sehr zurückhaltende und stolze Leute sind. Dies sagt sehr viel darüber aus, wie sehr sie mir vertraut und dadurch fühle ich mich sehr glücklich. Ich glaube, dass dieser Grad an Vertrauen den Einsatz als Pate viel leichter macht. Man muss es nur zulassen und außerdem, wer möchte eigentlich nicht noch eine Großmutter oder einen Großvater (Tunkashila) in seinem Leben haben?

 

 

Ich unterstütze einen älteren Mann, der mit einer Frau und einem Enkelkind in einem Trailer lebt. Da ich genauso alt wie diese Senioren bin, finde ich es sehr lustig, sie als solche anzusehen. Aber egal, eigentlich ist der Mann nicht ins Patenprogramm aufgenommen, aber im Laufe der Zeit habe ich mich auch nach ihm erkundigt und versuche, ihn mit einzubeziehen. Die Frau, die ich unterstütze, beginnt jetzt allmählich auch, nach Sachen für ihn zu fragen. Diese Dinge hat sie für ihn bei mir nachgefragt: Duschgel für Männer, Körperlotion für Männer (ich dachte immer, diese Dinge seien geschlechtsneutral, habe aber in der Drogerie festgestellt, dass es tatsächlich eine Menge Produkte für Männer gibt), Handschuhe und Socken. Immer, wenn ich ein Paket schickte, habe ich ausgelesene Ausgaben des New Yorker, Indian Country Today und des New York Times Magazine beigelegt. Es stellte sich heraus, dass der Mann diese Zeitungen besonders mag. Ich werde daher Indian Country Today für ihn abonnieren. Es ist eine tolle Zeitung, die wöchentlich erscheint. Ich habe als Pate erst im November angefangen. Es verändert sich alles sehr schnell und die Bedürfnisse sind enorm. Meine Senioren haben Probleme mit dem Strom (wurde gerade wieder eingeschaltet), dem heißen Wasser (der Boiler funktioniert nicht mehr), dem Holz (ihre einzige Wärmequelle) und dem Essen (es ist für sie schwer zu beschaffen, insbesondere nahrhaftes Essen). Meine Koordinatorin hat mir gesagt, ich solle erst mal langsam machen - das heißt, ich soll es nicht übertreiben. Das Schlimmste, was den von mir Unterstützten passieren kann ist, dass ich als Pate plötzlich verschwinde, nicht mehr anrufe und keine Pakete mehr schicke. Daher muss ich jetzt erst einmal langsamer vorgehen, damit ich auf lange Sicht für sie da sein kann. Viel Glück und wie alle hier sagen, es ist eine wunderbare Erfahrung!


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