Büffel

 

Dies ist ein Brief von Bamm Brewer, dem Direktor des Charging Buffalo Schlachthauses. Heute bitten wir Sie alle um Unterstützung dabei, die notwendigen Mittel für den Ausbau des Schlachthauses aufzubringen, damit wir die Büffelherden wieder vergrößern und so dem Volk der Lakota helfen können.


Die Bedeutung der Büffel


Seit dem Tod von Crazy Horse ist das Volk der Lakota zum Leben in Reservaten gezwungen. Es war das Ende der nomadischen Lebensweise, denn es gab keine Büffel mehr, denen die Menschen folgen konnten. Statt dessen mussten sie sich an die Ernährung der “Neuen Welt” anpassen.

Für das Prärievolk der Oglala Lakota bedeutete dies den Beginn einer neuen Ernährungsform. Die Ermordung von Crazy Horse beendete das freie Herumziehen der Lakota, das Ende ihrer traditionellen Lebensweise – einer Lebensweise, deren Mittelpunkt die Büffel waren. Crazy Horse kämpfte und starb für diese Art zu leben. Sein Tod markierte den Anfang eines vollkommen anderen und traurigen Lebens in den Ebenen der Great Plains.

Bamm und Mitarbeiter

Bamm Brewer mit Mitarbeiter im Schlachthaus


Jetzt, viele Jahre später, arbeiten die Lakota gemeinsam mit One Spirit daran, die Büffel zurückzubringen. One Spirit hat uns dabei geholfen, das Charging Buffalo Schlachthaus zu bauen. Seit Beginn unserer Arbeit vor fünf Jahren haben wir gewaltige Fortschritte erzielt.

Dass es auf der Prärie keine Büffel mehr gibt, hat Auswirkungen, die sich uns zwar als Hindernisse in den Weg legen, durch die wir aber lernen und positive Erfahrungen machen können. Jedes überwundene Problem zeigt uns, wie viele Fortschritte wir bereits gemacht haben.

Fünf Jahre dauerte es, bis wir den Lakota mit dem Charging Buffalo Schlachthaus wirklich helfen konnten. Anfangs verarbeiteten wir Fleisch für Rancher, Jäger und verschiedene Stammesprogramme. Jetzt bekommen wir wahrscheinlich die Möglichkeit, das Nahrungsmittelhilfeprogramm des Oglala Sioux Tribe (OST) zu beliefern. Der Stamm hat einen großen Schritt vorwärts bei der Nutzung des Schlachthauses gemacht und uns angekündigt, dass das Nahrungsmittelhilfeprogramm zum ersten Mal in seiner Geschichte vor Ort Fleisch kaufen darf. Dies wird durch einen Zuschuss der staatlichen Lebensmittelinitiative ermöglicht. 

Vor Ort kaufen können: dies ist ein bahnbrechendes historisches Ereignis.

Mit Beginn des Sommers ist es nun an der Zeit, die Erweiterung des Schlachthauses abzuschließen, damit wir mehr Fleisch für den Stamm produzieren und durch die Einstellung weiterer Mitarbeiter neue Jobs schaffen können.

Auf der Baustelle

Auf der Baustelle des Erweiterungsbaus


Unsere momentane Situation

Ich spreche für die Stammesgemeinschaft, wenn ich glaube, dass wir das Erweiterungsprojekt bald abschließen können. Das Nahrungsmittelhilfeprogramm des OST setzt seine Hoffnung auf uns als Fleischlieferanten für unser Volk. Wir glauben, dass der Ausbau bis zum Spätherbst geschafft sein kann und wir in einem Jahr, nach der Inspektion durch das Landwirtschaftsministerium, die Arbeit aufnehmen können. Momentan jedoch sollte der Fokus auf den elektrischen Arbeiten und dem Innenausbau, wie z. B. Isolierung und Wandverkleidung liegen. Wir sollten also das Programm nun energisch vorantreiben, da das Nahrungsmittelhilfeprogramm plant, das Büffelfleisch zu Marktpreisen einzukaufen.

Traditionell betrachten wir die Büffel als unsere Verwandten. In den Augen der Büffel können wir die Vergangenheit eines großen Volkes sehen. Damals war das Leben für unser Volk gut. Die Büffel gaben den Menschen alles, was sie benötigten und hielten sie warm. Diese Zeit kommt wahrscheinlich nie wieder zurück, aber ich kann sehen und fühlen, dass unser Volk wieder erstarkt. Veränderungen kündigen sich an.

Viel mehr Stammesmitglieder als noch vor 20 Jahren möchten den Büffel zurückbringen. Die Menschen essen gesünder und sind stärker. Das Interesse an gesunder Ernährung steigt. Die Büffelherde auf unserer Ranch umfasst inzwischen 70 Tiere. Die Zeichen für eine Rückkehr der Büffel zu den Lakota stehen gut. Manchmal aber ist die Vergangenheit noch ganz nah und ich erkenne, wie kolonisiert wir sind. Ich bin dankbar für die Möglichkeit, unsere Kultur zu retten. Es ist noch nicht zu spät, uns im Kampf um die Rückkehr der Büffel beizustehen.

 

Überblick Schlachthaus

 

Heilige Nahrung: Die Brewer Büffel-Ranch und das Charging Buffalo Schlachthaus 

Vor einiger Zeit waren wir auf einer Beerdigung. Auf Beerdigungen gibt es immer gutes Essen. Es wird Büffelfleisch serviert, denn die verstorbene Person macht sich auf den Weg in die Geisterwelt, wo die Ahnen auf sie warten. Die Ahnen werden mit einem Mahl geehrt; wir bereiten auch ihnen einen Teller mit Essen, das sie lieben: Büffelfleisch.

Die Schlange war lang und es dauerte eine Weile, bis wir unsere Teller gefüllt hatten und uns zum Essen hinsetzen konnten. Es gab taniga, eine Suppe aus Kutteln. Mein Sohn Matt streute noch ein bißchen Salz und Pfeffer hinein, nahm einen Bissen und spuckte ihn sofort wieder aus. “Was ist los?”, fragte ich. “Es schmeckt komisch.” “Das ist Rindfleisch”, sagte ich ihm. Meine Jungen sind mit Büffelfleisch aufgewachsen. Dies zeigte mir: meine Jungen mögen kein Rind – nur Büffel. Es zeigt, dass wir zu den Büffeln zurückkehren können. Meine Familie hat es getan.

Aber dieses Ereignis zeigte mir mehr als nur, was meine Jungs mögen. Es zeigte mir, wie sehr wir kolonisiert sind. Das war eine wichtige Erkenntnis für uns und wir wollten noch mehr tun. Wenn wir diesen Schritt in unserer Familie tun konnten, wollten wir auch anderen und dem ganzen Stamm dabei helfen. Jetzt verstand ich, wogegen wir wirklich kämpfen: es ist ein neuer Kampf, nämlich gegen die tiefgehende Kolonisation. Bis heute mögen meine Jungen kein taniga aus Rind. Unser Volk ist zu sehr kolonisiert. Es ist Zeit, das zu verändern. Es ist Zeit, die Büffel zurückzubringen.

Ich sprach mit einer Frau, die Krebs überlebt hatte, und sie machte verarbeitete Lebensmittel für ihre Krankheit verantwortlich. Sie sagte: “Durch das, was du tust, kann euer Volk es der Regierung heimzahlen. Macht sie wieder stark durch gesunde Ernährung. Macht sie stark. Bringt den Büffel zurück, dann werden die Menschen wieder stark. Bringt sie weg von den verarbeiteten Lebensmitteln. Und damit meine ich alles, was in einer Verpackung steckt, denn das ist nicht gesund.”

Es geht darum, gesünder zu essen, und nicht darum, die Ernährung sofort komplett umzustellen. Büffelfleisch hinzuzufügen ist ein guter Anfang. Alle unverarbeiteten Lebensmittel enthalten nicht so viel Fett. Die Menschen müssen nur wieder lernen, gesünder zu kochen. Anders als Hirsch oder Reh schmeckt Büffel auch nicht nach Wild.

 

Anmerkung: nach aktuellen Berichten der Zeitschrift Current Diabetes Reports zeigt sich bei amerikanischen Ureinwohnern mit 33% die höchste Diabetesrate und die niedrigste mit 5,5% bei den Ureinwohnern Alaskas. Weiße mit nicht-lateinamerikanischer Herkunft und Amerikaner asiatischer Herkunft haben mit 7,1% und 8,4% ähnliche Werte, während sich bei Schwarzen nicht-lateinamerikanischer Herkunft und Lateinamerikanern höhere Raten von 11,8% und 12,6% zeigen.

Viele amerikanische Ureinwohner, darunter auch viele Lakota, leben in Lebensmittelwüsten, wo nahrhafte und natürliche Nahrungsmittel nur schwer zu finden sind. Ihrer Ernährung nahrhafte Lebensmittel hinzuzufügen trägt dazu bei, die Menschen satt und gesund zu machen.

 

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