Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer von One Spirit,
ich sitze auf meinem Sofa und hab’s gemütlich. Kuschelsocken an den Füßen und ein warmer Tee in der Hand - so läßt sich der deutsche Schmuddelwinter gut aushalten.
Da leuchtet mein Handydisplay auf, jemand hat eine Nachricht in die One Spirit-Gruppe geschickt. Und ich lese: im Reservat ist wieder jemand gestorben. Ein guter Freund eines One Spirit USA-Mitarbeiters hatte dem eisigen Winter in Pine Ridge nichts mehr entgegenzusetzen und ist erfroren.
Erfrieren: Ein Schicksal, das für viele Menschen in Pine Ridge in jedem Winter eine alltägliche, reale Bedrohung ist.
Die Winter in South Dakota sind brutal. Temperaturen von bis zu minus 40 Grad, eisige Winde, Schneestürme, meterhohe Verwehungen, unpassierbare Straßen. Das Haus zu verlassen ist manchmal tagelang unmöglich und oft lebensgefährlich. Und als ob das nicht genug wäre, fehlt es vielen Familien gerade jetzt am notwendigsten: an Lebensmitteln, einem intakten Dach über dem Kopf, einer sicheren Heizquelle und an Brennmaterial, um diese überhaupt betreiben zu können. Und die Winter dauern lange - häufig kommt es bis in den April hinein zu starken Schneefällen und Stürmen.
Immer wieder erreichen uns Bilder wie diese hier:
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Wie dieser Trailer einer Lakota-Stammesältesten sind auch viele andere schlecht oder gar nicht isoliert. Die steten Winde und starken Niederschläge reißen die Außenverkleidungen ab, so dass Feuchtigkeit und Kälte fast ungehindert eindringen können. Oft drücken die Schneemassen die Dächer ein.
Viele Haushalte heizen durch offene Öfen mit defekten Rohren, die (notdürftig bis gar nicht isoliert) durch die dünnen Wände und kaputten Dächer der Behausungen nach draußen führen. Eine Holzplatte, ein bißchen Blech oder ein Stück Stoff decken die Löcher nur zum Teil ab.
Diese Konstruktionen sind enorm gefährlich. Immer wieder fangen die maroden Holzwände Feuer, immer wieder brennen Trailer ab, immer wieder verlieren Familien ihr Zuhause.
Ist der Schnee zu hoch, kommt keine Hilfe und keine Brennholzlieferung durch. Dann verfeuern die Menschen alles, was ihnen zur Verfügung steht, zur Not auch Kleidung und Schuhe. Hauptsache, irgendetwas gibt Wärme!
Bereits von One Spirit installierter neuer Ofen, der mit Spenden finanziert wurde:
Wer Glück hat, kommt im Winter rechtzeitig bei Freunden oder Verwandten unter. Wer Pech hat, hat irgendwann nichts mehr, was verbrannt werden kann.
Jeden Winter erfrieren Menschen in Pine Ridge.
Um das verhindern zu helfen, hat One Spirit das Holzprogramm ins Leben gerufen. Die Lakota-Mitarbeiter im Reservat schlagen Brennholz und liefern es an die Haushalte. Sie helfen auch bei der Instandsetzung der alten Öfen und installieren, wann immer finanziell möglich, neue.
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer von One Spirit: wenn ich mich in meinem Wohnzimmer umschaue, sehe ich an jeder Wand einen Heizkörper. Bei Ihnen ist das wahrscheinlich ähnlich. Für uns ist ein sicheres, warmes Zuhause der Normalfall. Für die Mehrheit der Haushalte auf Pine Ridge ist es die Ausnahme.
Darum bitten wir Sie heute: unterstützen Sie One Spirit mit Ihrer Spende, damit wir in diesem Winter noch möglichst vielen Menschen auf Pine Ridge mit Brennholz und einem neuen Ofen helfen können. Sie spenden damit Wärme, Hoffnung und Sicherheit.
Philàuŋyayapi – wir danken Ihnen!